Die meisten Menschen bemerken eine Schwerhörigkeit durch Probleme bei der Kommunikation in geräuschbehafteter Umgebung. Mit Hilfe des olsa wird die Sprachverständlichkeitsschwelle in Ruhe und im Störgeräusch ermittelt. Ein Vorteil ist die adaptive Pegelsteuerung, die zu einem schnellen Ergebnis führt. Es wird eine maximale Genauigkeit aufgrund des sprachstimulierenden Rauschens erreicht. Es besteht eine unbegrenzte Wiederholbarkeit des Tests, da kein Auswendiglernen des Testmaterials möglich ist.

Das Sprachmaterial des Oldenburger Statztests olsa setzt sich aus 40 Testlisten von je 30 Stätzen (aufgeteilt in je drei Blöcke zu zehn Sätzen) zusammen. Die Sätze haben jeweils die Form: Name - Verb - Zahlwort - Adjektiv - Objektiv mit zufälliger Kombination aus einem Inventar von insgesamt 50 Wörtern. Dadurch ergeben die Sätze in der Regel keinen Sinn, so dass die Listen sich nicht auswendig lernen lassen und daher mit ihnen wiederholt gemesssen werden kann.

  Inhalt und Hörproben

 

 

 

Der Oldenburger Kinder-Satztest olkisa ist eine Abwandlung des olsa. Wie bei dem olsa ermittelt auch der olkisa die Sprachverständlichkeit in Ruhe und im Störgeräusch. Dabei wird aber entsprechend kindgerechtes Testmaterial genutzt. Die Art der Durchführung und der adaptiven Pegelsteuerung läuft analog zur Anwendung, des für Erwachsenen ausgelegten olsa.

 Im Gegensatz zum olsa, welcher aus jeweils fünf Wörtern besteht, sind die Sätze des olkisa kürzer und bestehen nur aus drei Wörtern, in der Zusammensetzung:

Zahlwort -Adjektiv - Substantiv z.B.: Fünf schöne Steine.

Außerdem stehen nicht so viele Testlisten und Sätze zur Verfügung, da eine Überforderung durch zu lange Testphasen der teilweise sehr jungen Probanden ausgeschlossen werden soll. Die Anwendung richtet sich ein Klientel bis ca. 10 Jahre, dem Entwicklungsstand entsprechend.

 

 

 

Eine weiterere, in der Pädaudiologie verbreitete Messmethode verbirgt sich hinter dem Oldenburger Kinder-Reimtest olki. Er wurde speziell für Grundschulkinder entwickelt und verfolgt das Ziel, die individuelle Phonemunterscheidung des Kindes zu eruieren. Der Name "Reimtest" leitet sich davon ab, dass drei phonemisch ähnlich klingende Worte bildlich dargestellt sind.

Die Bezeichnungen der abgebildeten Objekte wie in diesem Beispiel "Eule - Beule - Keule"unterscheiden sich entweder im An-, Ab- oder Zwischenlaut. Über das verwendete Audiometer wird eine Anweisung gegeben, wie z.B.:

"Bitte zeige das Bild: Eule"

Das zu untersuchende Kind soll nun per Touchscreen oder Fingerzeig auf das entsprechende Symbol klicken oder zeigen. Die Messungen können sowohl in Ruhe, als auch in Störlärm durchgeführt werden, desweiteren monaural über Kopfhörer oder binaural im Freifeld. In Anhängigkeit von der Richtigkeit der Angabe wird der Pegel von Stör-, oder Nutzsignal adaptiv durch die Computersteuerung erhöht oder abgesenkt. Die Darstellung des Messergebnis erfolgt als Verständlichkeitsfunktion in Prozent über die Anzahl der Testreihen oder wie bereits beschrieben im Sprachaudiogramm. Das verwendete Sprachmaterial spiegelt phonologisch die deutsche Sprache wider und ist so ausgewählt, dass es für Grundschüler bis zur vierten Klassen geeignet ist.

Inhalt und Hörproben

 

 

 

 

In Art und Durchführung an den olki & olkisa angelehnt können mit dem gösa die Verzerrungsanteile ermittelt werden. Dies ist insbesondere bei Patienten, bzw. Kunden von Vorteil die auf Grund einer innenohrbedingter Hörstörung über Verständnisprobleme im Störlärm berichten. Dabei wird der 50%-Verständnis-Wert durch sinnvolle, an den sprachlichen Gebrauch angepasste Sätze, wie z.B. "Lass bitte das Licht brennen" ermittelt.

Wie auch bei den anderen beschriebenen Tests, markiert der Untersucher die richtig verstandenen Satzsegmente per Mausklick. Die (empfohlene) vom Rechner gesteuerte adaptive Pegelsteuerung regelt, je nach Einstellung die Lautstärke für das Nutz-, bzw. Störsignal. Die Auswertung kann nach Belieben als Funktion der prozentualen Verständlichkeit über die Anzahl der abgespielten Testreihen oder als punktuelle Prozentangabe im Sprachaudiogramm ausgegeben werden.

Im zweiten Fall wird die Steigungsfunktion mit angeben. Entsprechende Referenzbereiche für Normalhörende, die ebenfalls angezeigt werden, erleichtern den dirkten Vergleich von Soll-Zustand und Ist-Zustand des Probanden. Diese Untersuchung kann sowohl zur Erfolgskontrolle der Hörgeräteanpassung, als auch für einen ersten Überblick über die Verständlichkeit bei verschiedene Signal-Rausch-Abständen verwendet werden. Für die Durchführung ist mit 5 bis 10 Minuten zu rechnen.

 

 

 

 

 

Die kategoriale Lautheitsskalierung ist die von den Oldenburgern entwickelte Messmethode das Rekruitment Schwerhöriger messtechnisch zu erfassen. Ähnlich wie bei anderen Testverfahren zur Hörfeldskalierung und Hördyamik werden dem Probanden in randomisierter Form schmalbandige Rauschsignale verschiedener Mittenfrequenzen dargeboten. Die zugehörigen Pegel werden ebenfalls (in einem zuvor festgelegtem Umfang) von der Software zufallsgesteuert.

Der zu Untersuchende muss nach erfolgter Signaldarbietung anhand einer festen Skala in 7 Unterteilung angeben, wie laut er das Schmalbandrauschen wahrgenommen hat. Dabei entsprechen die Unterteilungen den Empfindungen von "nicht gehört" bis zu "laut". Nach durchlaufener Prozedur werden die Messergebnisse für jede Frequenz in einem eigenen Diagramm dargestellt. Dabei ist zu erwähnen, dass auch die zu testenden Frequenzen im Vorfeld definiert werden können. Aus den Darstellungen mit visualisierten Normbereichen kann ein schneller Rückschluss darüber gezogen werden, in welchen Frequenzen eine zu geringe Restdynamik des Probanden vorliegt. Gerade in diesen Bereichen ist auf die Einhaltung der MPO, respektive der exakten Dynamikkompression der Hörsyteme zu achten. Die nötigen Änderungen der HG-Einstellungen können im laufenden Anpassprozess anhand dieser Messungen überprüft und korrigiert werden.

Nach der abgeschlossenen Anpassungen können die Verbesserung und Einhaltung der individuellen Bedürfnisse durch die Messmethode ausreichend dokumentiert werden. Wie auch bei den anderen Testverfahren, gibt es hier die Möglichkeit zwischen adaptiver und nicht-adaptiver Pegelsteuerung zu agieren. Mit der adaptiven Variante werden die Anforderungen an die DIN ISO16832:2007-07 automatisch von der Computersteuerung erfüllt. Bei der nicht-adaptiven Messmethode werden tiefere Fachkenntnisse vom durchführenden Personal erwartet. Die zahlreichen Einstellmöglichkeiten ermöglichen benutzerspezifische Testverfahren, erfordern allerdings auch, dass sich der Anwender mit dem Verfahren und der Software zunächst auseinander setzt.

Messdialog für eine neu angelegte, schmalbandige Kopfhörermessung getrennt für Links und Rechts.

Beispielhafte Darstellung der Hörfelder für eine vollständig gemessene, schmalbandige Kopfhörermessung getrennt für Links und Rechts:


Aufgetragen sind die Messkurven gleicher Lautheit als Pegel über der Frequenz und zwar für die fünf Kategorien „sehr leise“ (5 CU), „leise“ (15 CU), „mittel“ (25 CU), „laut“ (35 CU) und „sehr laut“ (45 CU).

Beim wako werden pro Darbietung schriftlich fünf einsilbige Wörter als Anwortalternativen präsentiert, die sich in nur einem Phonem unterscheiden (z.B. Schaf - schief - schuf - schaff - Schiff). Eines dieser Wörter wird dem Patienten akustisch dargeboten und er muss das verstandene Wort in der Liste der Antwortalternativen zeigen. Die Testlisten des wako mit je 25 solcher Darbietungen stellen eine gute Alternative zum Freiburger Einsilbertest dar. Mit dem wako Test kann die Verständlichkeit bei festen Pegeln gemessen werden. Dadurch lässt sich die Diskriminationsfunktion für das Sprachverstehen in Ruhe ermitteln. Im Vergleich zum Freiburger Einsilbertest hat der wako mehrere Vorteile. Die verfügbaren Testlisten sind ausgewogen und die Testwörter sind natürlich artikuliert. In der Computerversion ist das Messverfahren automatisierbar, d.h. nach einer kurzen Instruktionsphase können die Patienten den Test selbstständig durchführen. Dies ermöglicht neben einer schnellen Durchführung auch die Reduzierung von Kommunikationsfehlern zwischen Untersucher und Proband.

 

 

 

 

Auf Basis einer Tabelle bestehend aus 5 x 10 Wörter der einzelnen Kategorien, entstehen so einfache aber immer gleich strukturierte Matrixsätze.

"Name - Verb - Zahlwort - Adjektiv - Substantiv" z.B.: Thomas malt fünf nasse Messer.

Der Vorteil ist dabei die quasi unbegrenzte Vielfalt der 5 x 10 Wörter der einzelnen Kategorien. Damit kann das Sprachmaterial auch nicht auswendig gelernt werden.

Folgende Sprachen stehen zur Verfügung

• • Amerikanisch Englisch
• • Arabisch
• • Finnisch
• • Französisch
• • Italienisch
• • Deutsch
• • Russisch
• • Polnisch
• • Türkisch
• • Spanisch